Die Evita von PretoriaEvangelie Bezuidenhout alias Pieter-Dirk UysVon Bettina Ambach Produktion SWR, Dschungel Sendetermin: 02.11.2009, 19.20 Uhr bis 20.00 Uhr, (SWR2) Evangelie Bezuidenhout wurde 1935 geboren, und ihr Lebenslauf ist typisch für diese Generation weißer, großbürgerlicher Frauen in Südafrika: erst glühende Anhängerin der Apartheid, Botschafterin des Homelands Bapetikosweti in Pretoria, dann 1990 der Umschwung: Evangelie, die mittlerweile in Erinnerung an die Frau des argentinischen Diktators Perón Evita genannt wird, wandelt sich über Nacht zur überzeugten Antirassistin. Man ahnt es schon: Evita gibt es nicht wirklich. Sie ist die Erfindung des Kabarettisten Pieter-Dirk Uys, der die Südafrikaner mit seiner bitterbösen Satire aufs Köstlichste unterhält. Und dann rüttelt er das Land auch noch mit Anti-Aids-Aktionen auf. Er tritt in Versammlungen vor 1000 Mädchen mit einem Plastikpenis auf, um ihnen den Gebrauch von Kondomen zu erklären; mittlerweile erhält er Einladungen aus Schulen im ganzen Land. |
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Ma Ellen
Frauen-Macht in Liberia |
Raupe wird zum
Aus dem afrikanischen Busch |
Liberia's Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf / Ida Moore und ihre Kpelle-Frauengruppe
2003 ging nach 14 blutigen Jahren der Bürgerkrieg in Liberia, Westafrika, zu Ende. 300 Kilometer von der Hauptstadt Monrovia entfernt beschlossen kurz darauf Frauen vom Stamm der Kpelle, dass sie genug von Gewalt, Chaos, Misswirtschaft und der allgegenwärtigen Korruption hatten. Sie stellten die traditionellen Verhältnisse im Dorf in Frage: forderten Mitspracherechte, organisierten Wahlen und bauten eine eigene Verwaltungsstruktur auf – alles unabhängig von den Männern. Sie wurden zu Landbesitzerinnen, eröffneten mit Hilfe von Mikrokrediten kleine Geschäfte, legten Geld zusammen, um Gesundheitsprojekte zu finanzieren.
Auch in Monrovia regiert seit Januar 2006 eine Frau: Ellen Johnson-Sirleaf, respektvoll Ma Ellen genannt. Vier Ministerinnen sitzen in ihrem Kabinett, und sogar die liberianische Polizei wird zum ersten Mal von einer Frau geführt. Die erste freigewählte Präsidentin eines afrikanischen Staates und die Kpelle-Frauen – sind sie vielleicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Braucht Demokratie in Afrika vielleicht mehr Macht von Frauen ? Oder werden Frauen genauso korrupt und machtgierig wie so viele Mächtige des anderen Geschlechts?